Konzept Rolle als PICTS/MIM
1. Rollendefinition
Schaffung von beidseitiger Klarheit bezüglich der Erwartungen
(Aufgabenverständnis) und Kompetenzen (Entscheidungsbefugnisse)
Aufgaben des Pädagogischen ICT Supports (PICTS = MIM)
- Schulungen und Weiterbildungen anbieten
- Pädagogischer ICT Support von Lehrpersonen
- Beratung der Schulleitung
- Animator und Vorbildfunktion
- Tipps und Unterrichtsbeispiele weitergeben in Form von Mikroinputs immer im Anschluss an die Pädagogischen Jahrgangsteamsitzungen ca. einmal pro Monat
- eine wöchentliche Sprechstunde einrichten, jeweils auf Anmeldung, mittwochs um 13 Uhr in meinem Klassenzimmer
- jährliche Organisation und Durchführung je einer Weiterbildungsveranstaltung pro PICTS von ca. 45-60 Minuten Länge mit dem gesamten Team
- Evaluation des ersten Jahres mit 1:1 Abdeckung, in Form eines mündlichen Austausches mit allen Lehrpersonen im Jahrgang.
- Die drei PICTS treffen sich regelmässig ca. einmal im Monat zu einem Austausch, um aktuelle Probleme und Entwicklungen zu erkennen, die Folgen für unser Team daraus abzuleiten und weitere Schritte zu unternehmen.
Entscheidungsbefugnisse
- Da die Rolle des PICTS in unserem Schulhaus noch neu ist und im Vorfeld der Rollenschaffung von der Schulbehörde und der Schulleitung keine Kompetenzen festgelegt für die Rolle des PICTS festgelegt wurden, müssen Entscheide immer über bzw. mit Schulleitung gefällt werden.
- Der PICTS erkennt neue Entwicklungen im Unterricht, gibt diese Tipps dem Team weiter und kann dem Team in Workshops Unterrichtsbeispiele zeigen.
- Der PICTS hat keine Kontrollfunktion über den Weiterbildungsstand der Lehrpersonen
- der PICTS führt Umfragen und Analysen zu den Medien- und Informatik-Weiterbildungsbedürfnissen der Lehrpersonen durch. Damit die Lehrpersonen eine Entscheidungsgrundlage für ihre Wahl haben, stellt der PICTS konkreten Beispiele vor.
- Aufgrund der Umfragen werden auf zwei Ebenen Weiterbildungen angeboten:
- Ebene: Medien- und Informatikanwendungskompetenzen der Lehrpersonen
- Ebene: Pädagogische Ideen im Bereich Medien und Informatik
- Die Schulleitung und nicht der PICTS verpflichten die Lehrpersonen zur Weiterbildung
Offene Punkte/Fragen:
Da die Rolle des PICTS neu ist, wurden dessen nebst den autoritären Kompetenzen auch die finanziellen Kompetenzen noch nicht geregelt. Das Budget für Hardware- und Softwareanschaffungen läuft über den TICTS. Eine zukünftige Budgethoheit gilt es zu klären. Momentane Anschaffungen sollen der Schulleitung beantragt werden. Sie gelangt dann mit dem Anliegen über die Schulleitungs-Konferenz an die ICT-Kommission.2. Rollengestaltung
- Organisation: strukturelleRahmenbedingungen, Kommunikations-, Konflikt- und Führungskultur
- Person: Fähigkeiten und Kenntnisse, Identifikation mit Aufgabe, Hemmnisse
Organisation:
Strukturen der Sekundarstufe Uster
- Die Sekundarstufe Uster besteht aus drei Schuleinheiten/Schulhäusern.
- In jeder Schuleinheit gibt es mindestens eine für den pädagogischen ICT Support verantwortliche Person.
- Im Schulhaus Freiestrasse sind momentan drei Lehrpersonen für den PICTS zuständig, die sich gegenseitig unterstützen.
- Im ersten Jahrgang verfügen wir über eine 1:1 Geräteabdeckung.
- In den nächsten zwei Jahren wird eine 1:1 Abdeckung über alle Jahrgänge angestrebt.
- Der Technische ICT Support ist vom Pädagogischen ICT Support abgetrennt, d.h. verschiedene Personen sind dafür zuständig. Die beiden Supportstellen ergänzen und unterstützen sich gegenseitig mit Know-how.
- Der Medien und Informatikunterricht folgt dem ICT-Konzept 2020 der Sekundarstufe Uster und dem Kantonalen Lehrplan 21.
Kommunikationskultur im Schulhaus Freiestrasse
- Die interne Kommunikation erfolgt schriftlich über Teams und E-Mail und mündlich an diversen Sitzungsgefässen oder bilateral.
- Die Mitarbeitenden bemühen sich im Alltagsgeschäft um eine direkte Kommunikation auf der Sachebene mit dem zuständigen Ansprechpartner.
- An informellen Anlässen wie z.B. gemeinsamen Mittagessen, gemeinsamer Sport, gemeinsamen Ausflügen, etc. herrscht oft auch eine heitere Kommunikationskultur auf der Beziehungsebene, was das Wir-Gefühl enorm stärkt.
- Die PICTS treffen sich für Absprachen in verschiedenen Zusammensetzungen
- Schulhaus übergreifend für PICTS Belange
- Schulhaus intern für PICTS Belange
- mit der Schulleitung
- mit dem pädagogischen Jahrgangsteam für Mikroinputs
- mit einzelnen Lehrpersonen in Supportsettings
Führungskultur im Schulhaus Freiestrasse
- Die Schulleitung pflegt einen partizipativen Führungsstil .
- Schulkultur und -entwicklungsentscheide werden gemeinsam im Team gefällt:
- Die Führungskultur ist sehr entwicklungsorientiert, die Lehrpersonen werden in Entwicklungsprozesse voll integriert und entscheiden und planen mit.
- In Geschäften zur Personalführung und Administration bestimmt die Schulleitung eher autoritär.
- Die Schulleitung verhält sich bei der Lösung von Interessengegensätzen immer sehr vermittelnd und lösungsfokussiert.
Person:
Fähigkeiten und Kenntnisse:
- Microsoft Teams
- Microsoft Word
- Microsoft Powerpoint
- Microsoft OneNote
- Game Based Learning
- Online Testing mit Socrative
- Erstellen von Homepages
- Diverse Bild-, Ton-, Video-, Zeichnungsprogramme
- Programmieren mit Tigerjython
Identifikation mit Aufgabe
- Ich identifiziere mich sehr mit meiner Rolle als PICTS, da ich die Integration der neuen Medien im Unterricht als sehr wertvoll und zeitgemäss erachte.
- Ich empfinde es als sehr befriedigende Aufgabe meine Kolleginnen und Kollegen im Einsatz der neuen Möglichkeiten zu unterstützen.
- Im Bereich Medien und Informatik und bilde mich weiterund ich interessiere mich sehr für neue Entwicklungen, die zur Unterrichtsqualität beitragen.
Hemmnisse, offene Fragen
- Die zeitliche Auslastung durch meine Arbeit, meine Weiterbildung, meiner Familie und meinen Hobbys schränkt mich teilweise ein:
- Durch meine hohe Unterrichtstätigkeit kann ich nur beschränkt andere Lehrpersonen im Unterricht unterstützen.
- An Wochenenden und Abenden kann und will ich als Familienvater nicht durch rollenbedingte Aufgaben absorbiert sein.
- So bleibt mir für die Vor-, Nachbereitung und Umsetzung von PICTS-Aufgaben ein Zeitfenster von ca. zwei Stunden, stundenplantechnisch ist das Zeitgefäss an den Donnerstagmorgen gebunden.
- Sitzungen und Absprachen kann ich während der Arbeitstage ausserhalb des Unterrichts ansetzen.
3. Rollendurchsetzung
Auch bei widrigen Umständen tragen sowohl Person
(fachliche und persönliche Autorität) wie auch Position (formale Autorität) zur
Erfüllung der Rolle bei
Widrige Umstände
- Lippmann-Steiger (2019) postulieren, dass für eine erfolgreiche Rollendurchsetzung, der Führungskraft das Recht und die Pflicht die Aufgabenerfüllung zu steuern und zu kontrollieren delegiert wird. Ausserdem soll zur Durchsetzung der Rolle der Person auch das Sanktionsrecht, also das Recht zu belohnen und zu bestrafen, übertragen werden.
- Diese Kompetenzen sind in unserem Schulumfeld nicht vorgesehen. Personalentscheide und damit das Sanktionsrecht obliegen alleinig der Schulleitung.
- Aufgrund dieser Voraussetzungen muss ich als PICTS die Entscheide und v.a. auch Sanktionen rund um meinen Aufgabenbereich immer der Schulleitung zurückdelegieren.
Fachliche und persönliche Autorität
- Die fachliche Autorität ist mit der Weiterbildung zum Medien- und Informatikmentor (CAS) an der Pädagogischen Hochschule Luzern ausgewiesen.
- Innerhalb des Teams geniesse ich durch meine langjährige Tätigkeit und meine allgemein bekannte Affinität zum Unterrichten mit dem Computer ein gewisses Ansehen, was mir sehr dabei hilft, meine Rolle durchzusetzen.
- Da meine neue Rolle erst seit ein paar Wochen auf dem Organigramm unserer Schule sichtbar ist, muss ich mein Unterstützungsangebot bei den Kolleginnen und Kollegen zuerst noch bekannter machen, damit ich in meiner neuen Rolle wahrgenommen werden kann.
- Dazu mache ich mit Mikroinputs in meinem Jahrgangsteam und mit gelegentlichen E-Mails/Newslettern mit Tipps rund ums ICT-Thema auf mich aufmerksam.
- Ich denke und erhoffe mir, dass ich durch meine Begeisterung für die Sache die Überzeugungskraft und das nötige Charisma mitbringe, die es beide braucht, um effektiv auf andere Menschen einwirken zu können.
Position, formale Autorität:
- Laut Organigramm bin ich den anderen Lehrpersonen in punkto Entscheidungsbefugnissen gleichgestellt, bringe aber durch meine fachliche Überhöhung in den Computerkompetenzen und die Erwähnung meines Aufgabenbereiches im Organigramm eine gewisse Autorität zum Ausdruck.
- Als PICTS biete ich Weiterbildungen an, verpflichte aber niemanden, bzw. kontrolliere und überwache und sanktioniere nicht. Hier grenze ich mich entschieden ab, weil das offensichtlich Personalführungsaufgaben sind, die im Schulumfeld ausschliesslich in den Kompetenzbereich der Schulleitung gehören.
- Ich sehe mich in meiner Rolle viel mehr als Supporter, denn als Autoritätsperson. Ich möchte in erster Linie als Anlaufstelle für Problemlösungen im Bereich pädagogische ICT wahrgenommen werden. Zweitens sehe ich mich verantwortlich für ein freiwilliges Weiterbildungsangebot. Eine allfällige Weiterbildungsverpflichtung für die Lehrpersonen wird immer von der Schulleitung ausgesprochen.
Offene Punkte/Fragen:
- Wie oft, in welcher Form und von welchem PICTS soll der Newsletter versendet werden?
- Eine Umfrage nach Weiterbildungs-Bedürfnissen der Lehrpersonen muss erstellt werden.